Wochenendfahrt nach Chemnitz

 
     
 

Pünktlich um 8.15 Uhr starteten wir am 26.07. bei strahlenden Sonnenschein vor dem Vereinshaus in Richtung Dresden und weiter nach Chemnitz. Im Gasthaus zum "Goldener Hahn" war erst einmal Mittagspause. Hieran schloss sich eine zweistündige Rundfahrt durch Chemnitz an. Von einer sachkundigen Reiseleiterin erfuhren wir in zwei Stunden viel Wissenswertes. So wurde uns die wirtschaftliche  Endwicklung und politische Bedeutung der Wismuth AG näher gebracht. Zu sehen waren auch viele alte Villen aus der Vorkriegszeit, die im letzten Krieg verschont und unter kommunistische Herrschaft vielfach vernachlässigt und nach der Wende wieder im altem Glanz hergerichtet wurden. Anschließend checkten wir in das, im Zentrum liegende, zur sozialistischen Ära erbaute 28-stöckige Inter-Hotel ein, das nach der Wende zum Dorint-Hotel umgebaut wurde. Bis zum Abendessen im Turm-Brauhaus, hatten wir eine kleine Ruhepause.

Am nächsten Tag, gleich nach dem Frühstück, erkundeten wir unter sachkundiger Führung dreier Stadterklärer in ca. 90 Minuten die Altstadt. Auch hier wurde uns viel über die Geschichte und Entwicklung der Stadt vermittelt. Wir gingen über den Rossmarkt, am Roten Turm vorbei, zum Johannisplatz, bewunderten das ehemalige Kaufhaus Tietz, sahen uns den versteinerten Wald im Kulturhaus an und waren schließlich pünktlich auf dem Marktplatz vor dem alten Rathaus zum Mittagessen.

Die Teilung Deutschlands und der darin enthaltenden Entwicklung haben auch in Chemnitz ihre Spuren hinterlassen. Hatte die Stadt doch jahrelang den Namen des großen philosophischen Vordenkers Karl Marx getragen. Sein 40 Tonnen schwerer Kopf, etwas finster dreinblickend, steht noch heute vor dem Gebäude der damaligen politischen Verwaltung. Dahinter an der Fassade des Gebäudes, in mehreren Sprachen, der Schlusssatz aus seinem Werk, "Das Kapital", "Proletarier aller Länder vereinigt euch".

Nach dem Mittagessen bestiegen wir unseren Bus zu einer fünfstündigen Schlössertour. Hier machten wir Halt vor dem Schloss Rabenstein, einer Festung, sowie vor einem Kloster, einst auch ein Schloss mit Park, von dem aber nur noch die Kirche steht, die Sehenswertes enthält. Im Schloss Klaffenbach warteten auf uns Kaffee und Kuchen. Nach dem Abendessen endete unsere Fahrt vor dem Hotel. Bei einem Abendtrunk ließen wir das Erlebte noch einmal an uns vorbeiziehen.

Am Sonntag standen alle wieder pünktlich auf der Matte. Koffer einladen und ab nach Hause, ohne aber einen Zwischenstopp in Torgau zu machen. Die Stadt ist sehr geschichtsträchtig. Es erwarteten uns zwei nette Stadtführerinnen, das „Müllers Lieschen“ und die „Bäckerstochter“, beide in Kostümen des 16-ten Jahrhunderts. Sie hatten viel zu erzählen und zu zeigen beim Rundgang durch das schmucke Torgau, so das Wohnhaus der Katharina von Bora, das sie nach dem Tod Luthers mit ihren Kindern bezogen hatte. Eine herausragende Sehenswürdigkeit, das im Renaissance-Stil erbaute Schloss Hartenfels mit sehr vielen architektonischen Details. Schon das prunkvolle Hauptportal beeindruckte ungemein. Es gehört zu den schönsten Portalen Sachsens, was dem großen Wappenstein zu verdanken ist. Das große Wappen wird von zwei Löwen gehalten und von sechs Helmen bekrönt. Es stellt die albertinischen Titel und Besitztümer dar. Rechts und links der Zugbrücke kann man in zwei Bärenzwinger blicken. In dem Einem leben zwei Weibchen und in dem Anderen ein Männchen. Dies ist so, weil die Weiber oft zicken.  Der weite Innenhof ist beeindruckend. Herausragend, außen vor der Fassade des C-Flügels, der angesetzte Treppenturm. Die Spirale trägt sich quasi selbst, denn sie windet sich, nur stabilisiert durch die sechs schlanken Außenpfeiler, ohne zentrale Spindel nach oben. Wie dem Baumeister diese Konstruktion gelang, blieb lange Zeit ein Rätsel. Durch die großen Öffnungen ist die technische Konstruktion auch vom Hof aus gut sichtbar. Leider stand nicht mehr die Zeit zur Verfügung, die Innenräume des Schlosses zu besichtigen.

Nach Torgau machten wir einen kleinen Abstecher durch die Dübener Heide nach Gruna. Im Gaststätte "Fährhaus" erwartete uns ein Grillbüfett. Der heutige Tag war sehr warm und schwül und der Besuch der sehenswerten Dorfkirche musste wegen Renovierung ausfallen. Damit starteten wir, zur Erleichterung aller Mitreisenden, eine halbe Stunde früher als geplant in Richtung Heimat.

Dieter Renz

 
 
Fotoimpressionen von der Woechendfahrt nach Görlitz
 
 
1 - Mittagspause „Gasthaus Goldener Hahn“
 
 
 
 
 
     
 
2 - Stadtführung und Rundfahrt
 
 
 
 
 
     
 
3 - Kellerhaus-Kloster-Rabenstein u.a.
 
 
 
 
 
     
 
4 - Kaffeetrinken Schloss Klaffenbach
 
 
 
 
 
 
5 - Stadtführung Torgau
 
6 - Mittagsstopp Fährhaus Gruna an der Mulde